„Etwas lernen bedeutet, mit einer Welt in Verbindung zu treten, von der man nicht die geringste Ahnung hat“

 

Paulo Coelho

 

Behandlung und Krankenkassen

 

 

 

Wie schnell wirkt die Homöopathie?

 

Sehr schnell. Bei akuten Erkrankungen innerhalb von Minuten bis Stunden, bei chronischen Beschwerden gibt es innerhalb von Tagen bis Wochen eine Besserung, der in den Monaten danach die Heilung folgt. Eine grobe Faustregel für chronischer Krankheiten ist: für jedes Jahr Krankheit braucht es einem Monat Homöopathie. Aber nehmen Sie es nicht allzu wörtlich, manchmal geht es schneller und manchmal langsamer. Schliesslich spielt auch die aktuelle Lebenssituation eine Rolle. Wer z.B. in einer Zwickmühle aus Problemen steckt braucht mehr Zeit und v.a. einen Ausgleich zum Dauerstress.

 

Übrigens, Homöopathie ist eine Therapie für Bequeme. smiley

Die Behandlung beschränkt sich je nach Fall auf die morgendliche Einnahme von 3 Tropfen oder auf die Einnahme von einigen Globuli alle paar Monate (eine Art Depotdosis). Die Rücksprache mit dem Therapeuten findet ebenfalls alle paar Wochen, später alle paar Monate statt. Keine Pillen 3x täglich, keine Übungen, keine wöchentlichen Termine.

     

 

Reaktionen auf das Mittel

 

Vielleicht haben Sie schon von der homöopathischen Erstverschlimmerung gehört. Es handelt sich um eine vorübergehende Intensivierung der Symptome für einige Stunden oder Tage. Es ist ein Zeichen dafür, dass das Mittel an die gewünschte Stelle angedockt hat und dabei ist, dort Ordnung zu bringen. Erstverschlimmerungen kommen selten vor und sind nur in Ausnahmefällen belastend.

Häufige Reaktionen sind hingegen Entgiftungszeichen: jede Körperöffnung kann eine Ausscheidung produzieren. Das sind Schwitzen, Hautausschlag, stark riechender Harn, Durchfall, Scheidenausfluss, Nasenbluten usw. Diese Reaktionen sind eine sichtbare Ausleitung von Substanzen, die den Menschen belasten. In den letzten Jahrzehnten spricht man viel über Entschlackung. Es gibt keine gründlichere, Entschlackung (für Körper und Psyche), als durch das Konstitutionsmittel. Diese ist sichtbar an den Ausscheidungen und spürbar im Befinden. 
Neben Ausscheidungen über schon vorhandene Körperöffnungen kann der Körper in sehr seltenen Fällen eine Öffnung produzieren (v.a. bei Krebs: Fistel, Abszess). Es ist besonders wichtig, nichts gegen diese Austrittspforten zu unternehmen, solange der Körper sie benötigt. Es ist auch logich, da kommt die Krankheit heraus.
Auch psychische Reaktionen können auftreten. Unterdrückte Gefühle oder Bedürfnisse werden oft in Form von Tränen, „Meinung sagen“ oder Entscheidungen bewusst.

 

Die Beurteilung des Heilungsverlaufs ist ein wichtiger Aspekt der homöopathischen Arbeit. Die Heilung erfolgt nach präzisen Gesetzen, den Hering'schen Regeln (Dr. med. Constantin Hering, amerikanischer Homöopath, 1800-1880):

 

1.  Von innen nach aussen: zuerst bessert das Innerste im Menschen. Das sind Gemüt und Energie,

     dann bessert sich der Zustand der lebenswichtigen Organe (z.B. Lunge), zum Schluss erfolgt die

     Heilung von weniger wichtigen Strukturen (z.B. Haut).

 

2.  Von oben nach unten

 

3.  Die Symptome verschwinden in der umgekehrten Reihenfolge ihres Auftretens (relativ).

 

 

> Ein Beispiel zur Verdeutlichung der Hering'schen Gesetze

 

 

Was kann die Behandlung stören?

 

Normalerweise müssen Sie weder auf die tägliche Tasse Kaffee verzichten, noch eine mentholfreie Zahnpasta benutzen, wie oft behauptet wird. Nur Exzesse sind zu vermeiden. Sollten Sie sehr viel Kaffee oder literweise Minztee trinken, wird dies den Verlauf der Therapie bremsen.
Kampferhaltige Medikamente (Vicks, Pulmex, Wärmepflaster, Erkältungsbad, Nasenspray, usw.) und allgemein stark reichende Substanzen schwächen gelegentlich die Wirkung des Mittels. Die Einnahme anderer homöopathischer Mitteln kann den Verlauf der Therapie stören und sollte immer mit dem behandelnden Homöopathen besprochen werden.
Nach einer Impfung ist oft ein homöopathisches Mittel nötig (Impffolgen können sein: Schlafstörungen, Unruhe, Erkältungsanfälligkeit, Hautausschläge, neurologische Störungen).

 

 

Zu den Suchtmitteln


Ich gehe davon aus, dass niemand wirklich freiwillig raucht, Drogen nimmt oder Fressattacken hat. Sucht ist eine Macht, die vom Menschen Besitz ergreift und ihn „reitet“. Der süchtige Mensch hat nicht die Kraft, diesen Reiter abzuschütteln. Deswegen hat es keinen Sinn, auf jemanden Druck auszuüben und ihm diese Substanzen während der homöopathischen Behandlung zu verbieten. Es wird nicht funktionieren. Durch das homöopathische Mittel bekommt man die nötige Kraft, wenn die Zeit reif ist.

 

 

Die Sprechstunde

 

Die Erstkonsultation dauert bei chronischen Erkrankungen 1-2 Stunden. Die folgenden Konsultationen sind kürzer.

Falls sich der Zustand des Patienten zwischen 2 oder mehreren Mittel befindet, kommt die sog. Repertorisation hinzu. Das ist eine Mittelanalyse mithilfe von Büchern und / oder einem Computerprogramm. Die Repertorisation dauert 10-30 Minuten.

 

 

> Was ist Repertorisation?

 

 

Die Krankenkassen

 

Die Krankenkassen übernehmen die Kosten der Behandlung (im Rahmen der Zusatzversicherung) zu 70-90%.

Es ist mir ein Anliegen, dass möglichst viele Menschen Zugang zur Homöopathie finden. Deswegen biete ich meinen Patienten zusätzliche Möglichkeiten an:


•    Falls der Selbstbehalt für das Budget besonders belastend ist, besteht die Möglichkeit der
      Rückerstattung dieser 10-30%. Damit ist die Behandlung kostenlos

•    Möglichkeit von Hausbesuchen in Ob- und Nidwalden

•    Notdienst für Kinder an Wochenenden und Feiertagen

•    Abendsprechstunde für Berufstätige bis 19:00

 

 

 

Preise

 

Stundentarif:

150.-, auch für telefonische Konsultationen

Kurze telefonische Rückfragen sind selbstverständlich kostenlos.

 

Homöopathisches Mittel: 

5.- bis 16.- pro Monat. Wird von den Krankenkassen rückerstattet.

 

Für pflanzliche Präparate und Schüsslersalze gelten Drogeriepreise.

 

Sollten Sie einen Termin nicht wahrnehmen können, melden Sie es bitte spätestens am Tag davor, um unnötige Spesen zu vermeiden. Danke!

 

 

Bitte drucken Sie den folgenden Fragebogen aus und nehmen Sie ihn ausgefüllt zusammen mit einem aktuellen Foto (muss kein Passfoto sein) zur Erstkonsultation mit.

 

 

Patientenfragebogen 

 

 

 

 

 

 

Merk- und Denkwürdiges aus dem Praxisalltag

 

und wann Sie besser nicht zu mir kommen sollten:

 

 

 

Eine Voraussetzung dafür, dass Sie das richtige Mittel nachhause mitnehmen ist die Ehrlichkeit sich selbst gegenüber und genug Ruhe für ein Gespräch. Die Anwesenheit des Partners / der Partnerin ist willkommen, aber nur falls kein Dominanzverhältnis besteht. Ich hatte mal ein Paar in Behandlung, wo der Mann für die Frau antwortete und sich weigerte sie alleine zur folgenden Konsultation kommen zu lassen. Die Frau durfte nicht sagen, wie es wirklich um sie steht und ich hatte den Eindruck, dass sie nicht merkte, dass es nicht normal ist. (*) Natürlich konnte ich diesem Paar nicht helfen und der Mann kündigte mir noch vor dem 2. Termin die Behandlung für beide. 

 

 

 

Ein anderer trauriger Fall war eine Frau, die kürzlich wegen Brustkrebs operiert wurde. Ihr Anliegen war, dass der Krebs nicht wieder kommt. In ihrem Gesicht waren Verbitterung und Angst vor der Wiederkehr der Krankheit deutlich zu lesen ( ...und Angst ist bekanntlich eine gute Einladung für die Krankheit). Ich versuchte behutsam zu erfahren, was sie so aus dem Gleichgewicht gebracht hatte, dass sie erkranken musste. Wie Sie in den vorherigen Kapiteln gelesen haben, geht das über ein persönliches Gespräch, in dem der Homöopath sich bemüht, den Menschen in seiner Individualität zu verstehen. Bei dieser Frau war es aber nicht möglich. Jede auch so banale Frage - wie z.B. die nach ihrer Verdauung - irritierte sie. Die meisten Antworten beschränkten sich auf ein arrogantes "Pfff...".

Es blieb mir nichts anderes übrig, als dieser Frau die Adresse von einem Theraeputen zu geben, der in solchen Fällen viele teure Präparate verschreibt, die aber den Groll dieser Frau nicht aufweichen können. Sie war nicht bereit, an sich zu arbeiten und wohl der Meinung, dass sie Gesundheit kaufen kann. 

 

"Körper und Seele sind nicht zwei verschiedene Dinge, sondern nur verschiedene Arten, dasselbe Ding wahrzunehmen"

                                                                                                                                          Albert Einstein

 

 

 

Ein unmöglicher Fall war eine wohlhabende Familie, die aus den Eltern, der 2 Töchtern und dem Verlobten einer der Töchter bestand. Alle waren Hypochonder und hatten aufgrund ihres Vermögens, den ganzen Tag Zeit, um sich mit kleinen Wehwehchen zu beschäftigen und sich gegenseitig darin hochzuschaukeln. Sie riefen mich anfangs ca. 1x pro Woche an. Die Gründe waren: "eine Blähung", "ein Juckreiz am Kopf, der 1 Minute gedauert hatte", dass "der Stuhl heute anders ist als gestern", "so viel Stress", dass "der Verlobte eine ganze Packung Gummibärli aufs mal gegessen hat und könnte dick werden" usw. Sie bezeichneten diese Sachen als "ein Horror", was das Lieblingswort war. 

Mit der Zeit sind die Anrufe bei Frau Windlin zu eine Art Hobby ausgeartet und kamen bis 20x pro Woche zu jeder Tages- und Nachtzeit, in die Praxis, zuhause, und als ich nicht antwortete sogar bei meinen Nachbarn. Diese sollten bitte schauen, ob ich zuhause bin!! Es ging so weit, dass der junge Mann mir aus dem Safari in Arfika ein SMS Schickte, mit der Bitte, dass ich ihn anrufe, weil es aus der Schweiz nach Arfika günstiger ist, als umgekehrt. 

Es ist ein Ding der Unmöglichkeit solche Menschen im richtigen Ton darauf hinzuweisen, dass die Welt anders funktionert und dass sie gesund wären, wenn sie eine sinnvolle Beschäftigung hätten. Und tatsächlich, als ich ihnen nett sagte, dass sie mit dem Bericht bis zur nächsten Konsultation warten sollten, weil ich meine Zeit für Menschen mit schweren Erkrankungen, wie MS oder Krebs brauche, waren sie beleidigt und ich habe danach nichts mehr von ihnen gehört. Das war voraussehbar und bestätigt, dass es sich bei den Anrufen um einen Zeitvertrieb handelte.

 

 

 

 

Homöopathie kann das grösste Abenteuer des Lebens sein, aber wie schon Hippokrates sagte:

"Wer bereit ist, etwas zu verändern, dem kann geholfen werden", sonst kaum.

Das Leben ist Entwicklung. Ent-wicklung aus der Ver-wicklung der Illusion.

                                                                 

                                                                      In diesem Sinne Ihre

 

                                                                              Eva Windlin

 

 

 

 

 

 

 

 

 (*) Der Zustand der Unterwerfung kann durch traumatische Erlebnisse aus der Kindheit entstehen. Der Betroffene sucht sich einen dominanten Partner aus bei dem er die Kontrollsucht mit Zuwendung verwechselt. Glücklicherweise kommt es in einer solchen Extremform selten vor.