Ein Beispiel zur Verdeutlichung der Heringschen Gesetze
Frau K., 31. J, musste mit 12 Jahren zusehen, wie ihr Vater einen Unfall erlitt. Der Vater erholte sich gut, aber seit dem Schock leidet Frau K. unter Panikattacken und Schlafstörungen. Wenige Monate danach entwickelte sie einen Hautausschlag am ganzen Körper. Nach der Behandlung der Haut mit einer Salbe erkrankte Frau K. an Colitis ulcerosa (*). Die Panikattacken bestehen weiter, die Haut- und Darmbeschwerden verschlimmern sich bei Stress.
Frau K. bekommt das Konstitutionsmittel. Sofort nach der Einnahme wird sie angenehm müde (oft heisst es "Ich war, wie in Watte eingepackt") und dieser Zustand der Entspannung dauert einige Tage. Sie kann wieder gut schlafen und die Panikattacken werden im Laufe der folgenden Wochen weniger intensiv. Der Darm beruhigt sich zu 50 %, aber die Haut wird schlimmer (Ausscheidung über die Haut). Die Heilung verläuft nach der 1. Hering'schen Regel und der Homöopath weiss, dass das Mittel richtig ist. Im Laufe der Monate verschwinden die Panikattacken, der Darm reagiert jetzt milder auf psychische Stressfaktoren, aber die Haut ist immer noch schlimmer, als vor der Behandlung. Nach einem Jahr ist Frau K. psychisch ausgeglichen und ihre Verdauung ist normal, nur die Haut weist noch Entzündungsherde auf. Diese beschränken sich aber auf die Unterschenkel, was bedeutet, dass der Verlauf der 2. Hering'schen Regel entspricht. Mit der Zeit ist auch die Haut auf den Beinen gesund und der Ausschlag tritt nur noch minimal in Stresssituationen auf. Dann bekommt sie erneut ein homöopathisches Mittel und die Haut wird wieder gut.
(*) Von Unterdrückung spricht man, wenn ein oberflächliches Symptom (hier auf der Haut) durch eine Behandlung in das Innere des Körpers (hier der Darm) verdrängt wird. Die Erfolge der Homöopathie beweisen die Korrektheit dieser Theorie. Die Krankheit wird gewissermassen zurückgespult. In diesem Fall heilt der Darm über eine vorübergehende Verschlimmerung der Haut.